Ville 1995

Die 19 lyrischen Texte von Harald Gröhler, wohnhaft u.a. in Köln und in der Ville-Region aktiv, umfassen einen Zeitraum von 40 Jahren (1956-1996). Sie sind in der Landschaft der Ville angesiedelt, beginnen bei der Burg Kendenich (Hürth), handeln vom Kaiserbahnhof Kierberg in Brühl, führen bis nach Brenig bei Bornheim und enden im „Bundesdorf“ Bonn. Sie reflektieren wie in einem Brennspiegel zeittypische Alltagsvorgänge, vermischt mit Assoziationen und Reaktionen des lyrischen „Reporters“. Das Reizvolle an den Texten besteht vor allem in der Unerschöpflichkeit der Assoziationsmöglichkeiten, und das ausgerechnet bei einem gleichbleibenden Abfolgemuster. Das Zeittypische in den Sprach-Klischees der Cliquenmilieus meist junger Leute verstärkt das sinnliche Element, das Spielerisch-Experimentelle der Sprache erzeugt Farbigkeit und ist sehr phantasieanregend. Das Skurrile und als Klischee im Text begründete wird an den Figurenensembles der Illustrationen entfaltet, die Anklänge an Mythisches z.B. in Form des Römischen oder in Bildern der Erotik, wie sie als Wesensmerkmale des Persönlichkeitsaufbaus z.B. von Freud und der Psychologie dargestellt werden. Das Zitatartige und die Montage sind Merkmale der Komposition, die zurückhaltende Farbigkeit und Unwirklichkeit vieler Bildelemente sollen das Assoziative und teilweise auch Hintergründige der Texte verstärken helfen. (Textauszüge aus meiner Rezension zum Buch - erhältlich für 10 € zzgl. Portokosten 50321 Brühl, Hennersweg 2 - vgl. auch RBA, Material, Titel 6)  

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